Auf “Tier” reimt sich vieles, auf “Mensch” reimt sich nichts. Kafkas kanonische Erzählung “Ein Bericht für eine Akademie”, die als letzter Nagel im Sarg des Menschen als Krone der Schöpfung gilt, wird in der Theaterperformance “Hard Feelings” mit einem hyperrealistischen Tier auf die Bühne gebracht. Erzählend erweist sich Kafkas Affe als Mensch, der geschickt seine eigene Fiktion manipuliert. Aber ein Affe, der erfolgreich Mensch geworden ist, wird nicht einfach frei, sondern landet in einem Netz von Fiktionen, das ihn bestimmt und begrenzt. Als Menschen bewohnen wir Nationalstaaten, leben in dysfunktionalen Familien, laborieren an unseren Biografien – fragwürdige Fiktionen, die man trotzdem nicht einfach abstreifen kann. Vermittelt von moderner 3D-Tracking-Technik erwecken ein Pianist und ein Gorilla Kafkas Fiktion zum Leben.
Mit: Judith Altmeyer, Jacob Bussmann, Laila Gerhardt, Tobias Rauch und Philipp Scholtysik
Bühne/Regie: Jakob Engel und Jan Philipp Stange
Dramaturgie: Philipp Scholtysik
Kostüm: Maylin Habig
Künstlerische Produktionsleitung: Carmen Salinas
Licht: Simon Möllendorf
Musik: Jacob Bussmann
Bühnenassistenz: Laila Gerhardt, Tobias Rauch
Motion Capture: Stefan Klosterkötter
Eine Produktion von Stange Produktionen in Zusammenarbeit mit studioNAXOS und dem Ringlokschuppen Ruhr. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, vom Kulturamt der Stadt Frankfurt, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und durch „experimente#digital – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation”. Gesponsert von Xsens® und Reallusion®.
"Dank Tracking-Anzug wird aus Judith Altmeyer ein fast echter Gorilla. Eine Reflexion über das Menschsein, um das Theater, über Geschichte und Kulturgeschichte" (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Eine Form der Aufkündigung letzter Grade der Figuren-Illusion, wie man sie kaum je gesehen haben wird: höchst eindrucksvoll." (Frankfurter Rundschau)
Infos: Stange Produktionen