Chorstück für eine Solistin frei nach Aischylos
Premiere: 4. Februar 2021, weitere Aufführungen: 5. und 6. Februar
Dauer: 55 Minuten
Die überlegene persische Flotte wird bei Salamis von den Griechen vernichtend geschlagen. Acht Jahre später bringt Aischylos das Geschehen aus der Perspektive der besiegten Perser auf die Bühne. Heute, 2500 Jahre nach dem historischen Ereignis, gilt das Stück als Versuch, den unerwartet besiegten Feinden eine Stimme auf der griechischen Bühne zu verleihen. Dieser Perspektivwechsel bietet den Anknüpfungspunkt für eine performative Adaption: Das von Aischylos entworfene monumentale Panorama des antiken Kriegsgeschehens wird von einer Solistin berichtet und nachgestellt. Aus der Unmöglichkeit, der Perspektive der Feinde gerecht zu werden, und der Unmöglichkeit, als einzelne eine Schlacht darzustellen, ergibt sich eine spekulative, tastende Annäherung an den historischen Stoff und die Frage, wie Empathie über den Graben der Feindschaft hinweg möglich ist.
Regie und Performance: Philipp Scholtysik | Performance: Bettina Földesi | Dramaturgie: Jacob Bussmann | Kamera und Masken: Laila Gerhardt
Die Produktion entstand in Kooperation mit studioNAXOS. Das Projekt wird gefördert durch das Kulturamt Frankfurt am Main und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Pressestimmen
Höchst sinnfällig verschlankt. Es hat eine erstaunliche Eindringlichkeit. (Frankfurter Rundschau)
In der Tat zeigen sich diese "Perser" zunächst einmal vor allem ziemlich nackt, spröde und im Grunde ganz und gar abstrakt. Plausibel aber sind sie allemal. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Was es nicht war, war abgefilmtes Theater auf einer Bühne, das hat man ja auch verschiedentlich jetzt gehabt. (...) Diesen rauen, archaischen Klang so zu verfremden oder einzublenden macht schon Sinn. (...) Eine sehr eigene Inszenierung, man schwankt so ein bisschen beim Zusehen zwischen der Sehnsucht nach einem normalen Theater und der Anerkennung, dass da aus der Not etwas Kreatives entstand. (HR2)