Der sterbende Kapitalismus kann uns nicht täuschen. Auch wenn er uns in Sonntagskleidern begegnet. Sein Zusammenbruch ist nur noch eine Frage der Zeit. Auch unserer. Die Koffer sind so schwer.
Die Kulisse einer Küche. Ein Zimmer im Schriftstellerheim. Eine Fabrikhalle, eine Straße. Der Westen im Foyer. In „rot oder tot“ erzählt Carolin Millner mit ihrer Gruppe Eleganz aus Reflex die Geschichte einer Gesellschaft, die aufbrach, eine andere zu werden. Nicht die Geschichte eines Wiederaufbaus, sondern eines Neuanfangs, getragen von Arbeiter*innen und Künstler*innen, von denen viele jüdische Remigranten waren. „Rot oder tot“ zeigt einen Ausschnitt, ein Spielfeld des Realsozialismus, jeder Spielzug eine Entscheidung mit Folgen. Der Versuch einer Antwort auf die Frage: Wenn man noch einmal von vorne anfangen könnte, wie würde man entscheiden?
Wir mögen das Land nicht, wie es war, sondern wie es hätte werden können. Ein Versuch.
mit: Andreas Jahncke, Magdalena Wabitsch, Florian Mania, Anna Rausch, Oliver Konietzny, Bettina Földesi, Sam Michelson, Philipp Scholtysik
Regie: Carolin Millner
Dramaturgie: Fee Römer
Choreographie: Bettina Földesi
Bühne: Morgenstern & Wildegans
Kostüm: Maylin Habig
Film: Teresa Hoerl
Musik: Jens Eichler & Marc Petri
Bühnenbildassistenz: Christoph Hühn
Kostümassistenz: Ina Trenk
Die Produktion entstand in Kooperation mit studioNAXOS. Ermöglicht wird das Projekt durch das Kulturamt Frankfurt am Main, dem Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes Hessen, der Stiftung der Nassauischen Sparkasse, der Holger Koppe-Stiftung und flausen-young artists in residence.