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Welche Ästhetiken können eine sich radikal transformierende Umwelt mitdenken? Wie kann aus einer Industriestätte des 19. Jahrhunderts ein nachhaltiges Laboratorium des 21. Jahrhunderts entstehen, das innovative Arbeitsweisen, Kollaborationen und Geschichten ermöglicht? 

Das NATURTHEATER NAXOS ist eine seit Herbst 2020 andauernde Projektreihe, die in der Frankfurter Naxoshalle nach nachhaltigen Wegen des Theatermachens sucht, die die Avantgarden der Städteplanung, der Architektur und der Kunst zusammenbringen.

Living with Ruins

Vom 29. – 31. Oktober 2021 steht in der Naxoshalle ein mobiler Pavillon. Umgeben von Ginkgo-Bäumen bietet er mit einem Sitzkreis aus Strohballen bis zu 50 Menschen die Möglichkeit, an Performances, Panels, Workshops und Vorträgen zum Klima- und Nachhaltigkeitsdiskurs teilzunehmen und Theater neu zu denken und zu verhandeln. Ganz im Sinne der Biologin Donna Haraway, die betont: “wir werden miteinander oder wir werden gar nicht” - wir machen oder schauen nicht länger nur Theater: Wir werden Theater. Im Pavillon ausgestellt ist ein Architekturmodell der Naxoshalle als eine Vision eines Naturtheaters. Kern dieses Modells ist die Renaturalisierung der Halle in Form eines ganzflächigen Gartens. Zur Ausstellung erscheint ein Booklet u.a. mit Texten von Hauke Ohls, Anna Pomyalova, Manuela Mehrwald und Jakob Engel. Ein Gespräch zwischen François Vadepied von Wagon-Landscaping und Architekt Arthur de Buren komplettiert die Publikation. Auf der Webseite www.naturtheaternaxos.de finden sich viele weitere Infos zu dem Projekt. „Living with Ruins“ wird insbesondere gefördert vom Neustart-Programm #takeplace des Fonds Darstellende Künste. Blog-Beitrag: https://www.fonds-daku.de/fonds-blog/nachhaltige-zukunft-fuer-eine-ruine/

Öffnungszeiten der Ausstellung auf der Programmseite.

Frankfurter Sumpffestspiele

Im Juli und August 2021 fanden die Frankfurter Sumpffestspiele statt. Sie näherten sich aus einer künstlerischen, ästhetischen Perspektive dem Grundthema Mensch und Natur an und waren konzipiert als Ort der Begegnung, in dem sich lustvoll und spielerisch über Nachhaltigkeitsthemen ausgetauscht wurde. Die Naxoshalle wurde dabei als Naherholungsgebiet verstanden und eingerichtet. Das Sumpfreservat - die große Hallen-Installation THE GREAT SWAMP - war ein Bio-Techno-Top aus Wasser, Pflanzen, Industrieparkett, Stahlträgern und Theatertechnik und der Bezugsrahmen, in dem sich die Festspiele mit der Einschreibung des Menschen in die Erde und den daraus entstehenden sozial-ökologischen Herausforderungen durch Artensterben, Ressourcenknappheit und Klimakrise auseinandersetzten. Für die Festspiele sind sechs Performance-Neuproduktionen und noch einmal ein halbes Dutzend Installationen entstanden. Die Leitung der Festspiele lag bei Simon Möllendorf. Hauptförderer war der Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Programm Sumpffestspiele

Greenhouse NAXOS

Im Herbst 2020 ist eine Gewächshaus-Skulptur entstanden, die mit verschiedenen künstlerischen und diskursiven Formaten dazu eingeladen hat, sich über die zukünftige, nachhaltige Nutzung des Stadtraums und der Theater auszutauschen. In Zusammenarbeit mit dem Digitalfestival NODE20 Second Nature, Stange Produktionen, Dorfproduct und der Bundeskulturstiftung entstand in diesem Zusammenhang mit dem Greenhouse NAXOS eine begehbare VR-Installation - eine digitale Plattform zum Versammeln, für Meetups, Workshops, Installationen und Performances. Im virtuellen Raum lud das NODE dazu ein, die Idee einer Naxoshalle 2.0 zu diskutieren, zu konstruieren und sich an Gesprächen über öffentliche Räume, digitale Veranstaltungsorte und Zugänglichkeiten für neue Zielgruppen zu beteiligen: https://20.nodeforum.org/program/greenhouse-naxos/

 

Das NATURTHEATER NAXOS basiert auf einer Idee von Jan Philipp Stange, realisiert mit Simon Möllendorf, Jakob Engel, koproduziert von Stange Produktionen, Dorfproduct und studioNAXOS mit Unterstützung des Theater Willy Praml und NODE Verein zur Förderung Digitaler Kultur e.V, ermöglicht u.a. mit Geldern der Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt und der Bundeskulturstiftung. Die Projektphase im Herbst 2021 wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Bilder: Jakob Engel, Arthur de Buren - 3D Artist: Stefan Klosterkötter (Living with Ruins) und Gloria Schulz (Greenhouse NAXOS).