Installationen der Frankfurter Sumpffestspiele


Sa, 17.07.2021 bis Fr, 06.08.2021
13:00 Uhr


An allen Festspieltagen (freitags bis sonntags) täglich ab 13 Uhr geöffnet.

Sumpfraum

Das Frankfurter Sumpfreservat ist ein Bio-Techno-Top aus Wasser, Pflanzen, Industrieparkett, Stahlträgern und Theatertechnik und der Bezugsrahmen, in dem sich die Festspiele mit der Einschreibung des Menschen in die Erde und den daraus entstehenden sozial-ökologischen Herausforderungen durch Artensterben, Ressourcenknappheit und Klimawandel auseinandersetzen. Sümpfe speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem der Welt. Aber auch Nachhaltigkeit im Theater wird hier thematisiert.

Konzept: Jacob Bussmann, Rahel Kesselring, Friederike Thielmann, Ina Vera
Szenografie: Rahel Kesselring, Elisa Rivera, Ina Vera
Künstlerische Mitarbeit: Tobias Rauch
Produktionsleitung: Martin Bien

żaba – ein Soundarchiv

Urszula Zymla, eine polnische Klangforscherin, und ihr Mitarbeiter Mikołaj verbringen die Jahre 1973-75 in den Sümpfen. Sie sind auf der Suche nach dem unheimlichen Geräusch eines Frosches, eines żaby, dessen Klang der Bewohnerschaft seit Jahren Rätsel aufgibt. Sie finden ihn nach langer Suche und kehren nach Warschau zurück. Dort arbeiten sie noch einige Zeit zusammen – dann verläuft sich Urszulas Spur.
Im Jahr 2020 finden wir Mikołaj, der in diesem Jahr 80 Jahre alt wird, und befragen ihn zu seiner Zeit mit Urszula. Er stellt uns Soundmaterial, Fotos, Tagebucheinträge und Briefe zur Verfügung. Es ergibt sich das Bild einer Frau, die zu ihrer Zeit ungewöhnliche Wege ging und eine besondere Affinität zur Science-Fiction hatte. Sie war zwar immer im Austausch mit dem Polish Radio Experimental Studio, kurz PRES, dennoch eine Einzelgängerin.
Die Arbeit żaba – ein Soundarchiv trägt das gesammelte Material zusammen und versucht, die vergessene Künstlerin aus der Versenkung zu holen.

Konzept, Umsetzung und Bild: Laila Gerhardt
Musikalische und konzeptionelle Mitarbeit: Lukas Trautmann
Mitarbeit Kostüm und Raum: Oskar Menkel
Mitarbeit Website: Urs Bruder
Übersetzung und Information: die polnische Verwandtschaft

CROSSROADS

Der Pakt mit dem Teufel stellt in der Videoarbeit den Kreuzungspunkt dar, an dem Oper, Blues, Voodoo und Hanswurst einander begegnen. Vor unterschiedlichen Bühnenbildern exerzieren sie gemeinsam Themen wie Besessenheit, Kontrollverlust, Bemächtigung und Unersättlichkeit – und flüchten sich mit Hilfe des Krampus vor dem Krokodil in den Mythos.

Konzept, Umsetzung und Bild: Johanna Milz

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

ENDLAGER

Das Verhältnis Mensch zu Natur und ihrer Domestizierung wird immer wieder auf der Bühne thematisiert. Doch ist die Kunstfreiheit freigesprochen vom Nachdenken über den individuellen CO2-Fußabdruck, darf Theater ressourcenintensiv arbeiten, um auf Missstände aufmerksam zu machen? „Endlager“ ist die Antwort auf ein Gefühl der Ohnmacht und gründet ein Kollektiv aus Mikroorganismen und Menschen. Hinter der Naxoshalle entsteht ein urbaner Garten, der dem anfallenden Theaterschrott ein Gnadenhof ist. Abgespielte Bühnenbilder, Holzreste und Scheinwerferhüllen werden zu Pflanzengefäßen und Hochbeeten. Es entsteht ein stetig wachsendes Natur-Bühnenbild, eine immersive soziale Skulptur, eine Mini-Utopie, die den Theaterbetrieb als Mikrokosmos spiegelt und zum Austausch über (un)natürliche Prozesse einlädt.

Konzept, Umsetzung und Titelbild: Maylin Habig

7000 EICHELN

Große Krisen überall, was tun? Bäume pflanzen! Hat Beuys auch gemacht und dann ist auch noch Beuys-Jahr. Also, Bäume pflanzen. Die Installation „7000 Eicheln“ greift die Idee der sozialen Plastik von Beuys`„7000 Eichen“ auf und führt sie weiter. Hierzu sind Eicheln von verschiedenen Standorten gesammelt worden, unter anderem von Beuys-Eichen in Kassel und von Eichen, die der Autobahntrasse im Dannenröder Forst zum Opfer gefallen sind. Besucher*innen dürfen sich an der Installation aus Erde, Pflanztöpfen und Eicheln bedienen, um zuhause einen Baum heran zu ziehen. In ein paar Jahren treffen wir uns wieder und begrünen neue Flächen dieser Stadt. So entsteht ein Wald, der in enger Beziehung zu Baum und Mensch steht.

Konzept: Jonas Demuth

Für alle Veranstaltungen gilt: tagesaktuelles, negatives Testergebnis (nicht älter als 24 Stunden, kein Selbsttest), Genesenennachweis oder vollständig geimpft plus 14 Tage. Bitte Mund-Nase-Schutz tragen und stets Abstand halten. Vielen Dank!