„Wenn Nacktheit die Scham ablegt, dann tut sie dem Hinsehen etwas an, dann macht sie das Hinsehen schwer erträglich.“
(Hans Joachim Müller über Olympia von Éduard Manet.)
Ionesco’s Nashörner waren seit der Uraufführung von 1959 Nazis, Kommunisten, Massenmenschen, vor allem aber waren sie nie da. Ständig wird über sie gesprochen, scheinen sie der Verursacher von Zerstörung, Hysterie und letztendlich dem Ende der menschlichen Geschichte zu sein. Dennoch wird das Stück von einer spürbaren Sehnsucht nach dem Nashorn als Nashorn durchzogen. Seine Körperlichkeit und Wildheit weckt das Verlangen der Menschen und treibt sie dazu, sich selbst verwandeln zu wollen.
In ihrer Abschlussinszenierung geht die Regiestudentin Sophia Stürmer mit ihrem Team diesem Begehren nach und fragt, was es heute heißen kann, Nashorn zu sein und wie sich das mit dem Recht und der Forderung nach einem “anders sein” verbinden lässt. Eine Suche bei der Mensch und Tier zu Kippbildern werden und jede Form ihrer Annäherung immer schon eine Grenzüberschreitung darstellt.
mit: Katharina Wittenbrink, Robert Will, Anne Kapsner, Richard Oberscheven
Regie: Sophia: Stürmer
Dramaturgie: Björn Fischer
Kostüm- und Bühnenbild: Maylin Habig
Sounddesign: Richard Millig
Lichtkonzept: Meike Weigel
Produktionsleitung: Emilia Schmidt
Projektbetreuung: Daniel Schauf
Ein Projekt der HfMDK Frankfurt in Zusammenarbeit mit studioNAXOS gefördert von der Hessischen Theaterakademie.