#TakeCareResidenzen
Residenzen Januar bis Februar 2021
Annekatrin Kiesel: „Rooting Mind“
Die Tänzerin und Choreografin Annekatrin Kiesel nimmt sich Sumpflandschaften zum Vorbild, um psychosomatische Zustände zu erforschen und die Trennung nicht nur von Körper und Geist infrage zu stellen, sondern auch von Körpern und ihrer Umgebung. In der Beschäftigung mit konkreten Naturmarialien – Wurzeln, Erde und Wasser – assoziiert sie Phänomene der Verdrängung, Erinnerung und Flashbacks.
Gloria Schulz: „My body is my software.“ (AT)
Gloria Schulz ist Digital Artist aus Hamburg. Sie verbindet als Creative Coderin und Performerin digitale Technologien, wie Virtual Reality, mit theatralen Immersionsräumen.
In ihrem Forschungsvorhaben untersucht sie die Beziehung von Körper, als künstlerische Ausdrucksform, und virtuellem Raum. Dabei konzentriert sie sich auf die Verbindung von Motion Capture mit digitalen Körpern.
Jakob Engel: „Plants Orchestra“
In dem Recherchevorhaben „Plants Orchestra“ möchte Jakob Engel sich mit der Frage beschäftigen, wie Pflanzen musikalische Akteure werden können. Zusammengefasst zu einem Orchester möchte er die Pflanzen das Oratorium die „Die Schöpfung“ von Haydn spielen lassen. Jede Pflanze spielt die Partitur eines Instruments aus dem Oratorium, allerdings in dem Rhythmus der Pflanzen eigenen Microimpulse.
Judith Altmeyer: „Auf der Suche nach der besten Wahrheit – Wahrsagen als performative Praxis“
Judith Altmeyer ist freischaffende Performerin in Frankfurt am Main und hat sich in vergangenen Arbeiten bereits intensiv mit der Kommunikation zwischen Performerin und Publikum auseinandergesetzt. Sie möchte nun in die Rolle einer Wahrsagerin schlüpfen und daran forschen, wie sie einem Publikum die bestmögliche Wahrheit vorhersagen kann. Sie möchte mit Erzählstrategien experimentieren und Manipulationsmechanismen erarbeiten.
Residenzen Februar bis März 2021
Akiko Ahrendt: „Leise Reibung“
Die Performerin Akiko Ahrendt wird sich über einen längeren Zeitraum auf einer Weide vom Ort und seinen Geräuschen leiten lassen, um im Sinne Donna Haraways in Austausch und Kommunikation mit den Akteur*innen auf der Weide zu treten. Mit Steinen, Holz und selbstgebauten Monochorden wird sie eine Art lauschende Resonanz etablieren und den Reiz in der Reduktion und den leisen Reibungen erspüren.
Charlotte Simon: „Gärtnern“
Während bei Kunst- und Kulturprodukten meist nur das Endresultat zählt und gewertet wird, macht das Prozesshafte bei der Gartenarbeit ihren wesentlichen Reiz aus. An diesem Punkt möchte Charlotte Simon ansetzen und Gemeinsamkeiten dieser beiden kulturellen Praktiken untersuchen und das mit Pflanzen gefüllte Greenhouse im Studio Naxos zu einem Handlungs- und Klangraum machen, den es zu beackern und ernten gilt.
Friederike Schmidt-Colinet: „Miniatur-Recherche“
Friederike Schmidt-Colinet recherchiert künstlerische (Miniatur-)Vorgänge an der Schnittstelle zwischen Objekttheater und Live-Video-Performance. Ihr Interesse gilt dabei der Verräumlichung abstrakter Konzepte, besonders aus dem Bereich der Naturwissenschaft wie zum Beispiel einer quantenmechanischen Konzeption von Zeit.
Gal Fefferman: „Co-Existing in Breath“
Die israelische Tänzerin und Choreografin Gal Fefferman beschäftigt sich mit menschlichem und pflanzlichem Atem und der Beziehung, in der beide Spezies dadurch stehen. Sie untersucht die Sichtbarmachung des Verhältnisses zwischen Luftströmungen, Atem und Bewegungen und die Möglichkeit, daraus eine neue Perspektive auf die Koexistenz mit Pflanzen im geteilten Raum zu werfen.
Johanna Milz: „CROSSROADS“
Johanna Milz will in ihrer Recherche über das Thema „Pakt mit dem Teufel – Beherrschung und deren Verlust“ einen Kreuzungspunkt von Oper, Blues und ursprünglichem Kasperltheater zu finden. Sie untersucht vor allem, wie Inhalt und dichterische und kompositorische Form sich auf den körperlichen Ausdruck der darstellenden Künstler auswirken und welche Mythen dadurch entstehen.
Laila Gerhardt: „Swamp City“
In ihrem Forschungsprojekt „Swamp City“ möchte Laila Gerhardt an und mit Klängen arbeiten, die vermeintlich unhörbar sind. Es geht um Parallelen zwischen Sounds, die vermeintlich städtisch sind und die, die dem Sumpf oder Wald zugeschrieben werden. Sie versucht sich daran, durch technische Einflussnahme, mögliche Hörqualitäten zu produzieren, die neue Fragen erzeugen oder andere beantworten können.
Maylin Habig: „Greenhouse effect“ (AT)
Maylin Habig studierte an der Hochschule für Gestaltung Offenbach bei Prof. rosalie und Time and Space Art an der Academy of Fine Arts Helsinki. Seit ihrem Abschluss als Diplom-Designerin lebt und arbeitet sie in Frankfurt und Offenbach als freischaffende Künstlerin. Mit Greenhouse effect (AT) erforscht sie die grundsätzlichen Fragen des Innerstädtischen (Zusammen-) Lebens und wie die Naxoshalle zum Treibhaus für Menschen und Pflanzen gleichermaßen werden kann.
Tobias Hagedorn: „Surreal Swamp Sounds“
Der Komponist Tobias Hagedorn, der sich auf elektronische Musik in experimentellen Environments spezialisiert hat, beschäftigt sich mit den komplexen naturalistischen wie mythischen Sphären von Sumpflandschaften. Auf dem Versuch, eine realistisch anmutenden Soundlandschaft entstehen zu lassen, forscht er an neu zu programmierenden elektronischen Instrumenten, die die Musik in surreale Untiefen hineinziehen.