Antigone

28., 30., 31. Juli 2022

Am Ende ist Antigone tot. Haimon, ihr Verlobter, der Sohn von Kreon, ist auch tot. Eurydike, die Frau von Kreon, ist auch tot. Eteokles und Polyneikes, die beiden Brüder Antigones, die sich im Krieg um die Thronfolge gegenseitig getötet haben, sind schon vor Beginn des Stücks tot. Sophokles‘ Stück zeigt den Konflikt zwischen Antigone, die ihren Bruder Polyneikes bestatten will, und Kreon, der dies in Sorge um den sozialen Frieden verbietet. Am Ende bleiben Kreon und Ismene übrig. Er ist als König die Person mit der größten Macht. Sie, die Schwester von Antigone, ist die machtloseste, die als einzige nicht versucht, den Konflikt zu kontrollieren. Durch die Katastrophe sieht Kreon, dass er die Schuld für alles Geschehene trägt, und Ismene sieht erneut, dass sie – was sie zuvor auch wusste – ihr Schicksal nicht selbst in der Hand hat.

Aus Sicht dieser beiden ungleichen Überlebenden nehmen zwei Performerinnen das antike Dokument in den Blick. In einer Mischung aus theatraler Darstellung und distanzierter Rekonstruktion gehen sie der Frage nach, wie nun, nach Fluch und Trauma, „für das Weitere Rat zu schaffen“ ist, wie der Bote kurz vor dem Ende sagt.

Trailer:

REGIE: Philipp Scholtysik
DRAMATURGIE: Jacob Bussmann
PERFORMANCE und KONZEPTIONELLE MITARBEIT: Lena Entezami, Bettina Földesi
ASSISTENZ: Pia Louise Jahn

Eine Produktion in Kooperation mit studioNAXOS. Gefördert von: Kulturamt Frankfurt und Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst