Sa, 18.07.2020
21:30 Uhr
Auf 'Tier' reimt sich vieles, auf 'Mensch' reimt sich nichts. Kafkas kanonische Erzählung "Ein Bericht für eine Akademie" (1920), die als letzter Nagel im Sarg des Menschen als Krone der Schöpfung gilt, wird in der Theaterperformance "Hard Feelings" mit einem hyperrealistischen Tier auf die Bühne gebracht. Erzählend erweist sich Kafkas Affe als Mensch, der geschickt seine eigene Fiktion manipuliert. Aber ein Affe, der erfolgreich Mensch geworden ist, wird nicht einfach frei, sondern landet in einem Netz von Fiktionen, das ihn bestimmt und begrenzt. Als Menschen bewohnen wir Nationalstaaten, leben in dysfunktionalen Familien, laborieren an unseren Biografien – fragwürdige Fiktionen, die man trotzdem nicht einfach abstreifen kann. Worauf dürfen wir hoffen? Vermittelt von moderner 3D-Tracking-Technik erwecken ein Pianist und ein Gorilla Kafkas Fiktion 100 Jahre nach der Veröffentlichung erneut zum Leben.
Von und mit Judith Altmeyer, Jacob Bussmann, Jakob Engel, Laila Gerhardt, Carmen Salinas, Philipp Scholtysik, Jan Philipp Stange uvm.
Eine Produktion von Stange Produktionen in Zusammenarbeit mit studioNAXOS und dem Ringlokschuppen Ruhr, mit freundlicher Unterstützung des Fonds Darstellende Künste, des Kulturamts der Stadt Frankfurt, des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der "experimente#digital – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation".
Diese Veranstaltung ist leider AUSVERKAUFT.
Die Premiere und weitere Vorstellungen von HARD FEELINGS finden im Oktober 2020 statt.