Uraufführung
Am Wulst der Zeit ist das Symptom auf der Suche nach einer Diagnose. Die Symptomatik: fragende Ahnungslosigkeit. Im Ausschlussverfahren nähern sich die Figuren dem heißen Brei, der sich jeder Konkretisierung entzieht. Präsentiert wird lediglich der Rest, der bleibt, wenn etwas auf den Begriff gebracht werden will, das nicht gänzlich in Begriffen aufzugehen scheint: Zurück bleiben Fragen, die im Nichts verlaufen. Das Suchen der Antworten stößt unweigerlich auf nur eine: man kann es nicht wissen, wenn man denn überhaupt je etwas verstehen kann.
In einem schier nicht greifbaren, breiigen Komplex bemühen sich vier Ahnungslose um Orientierung, versuchen miteinander in den Dialog zu kommen, sich etwas aufzubauen, sich dem Großen Ganzen zu nähern.
Spielerisch, resigniert, zurückgelassen, selten mal hoffnungsvoll. Und dann auch, ganz privat, tauchen die vermeintlich kleinen Fragen für das eigene Leben auf, die plötzlich, im Angesicht der anhaltenden Stagnation, die scheinbar wirklich wichtigen werden. Am Ende stehen alle am Anfang.
Regie: Jette Büshel
Bühne: Lisa Rinaldi
Dramaturgie: Elena Backhausen
Spiel: Lisa Heinrici, Andreas Jahnke, Liese Lyon
Sound: Chris Schwab
Stimme: Katharina Bach
Foto: Linnan Zhang
Autor: Till Wiebel
Till Wiebel ist einer der drei Gewinner einer deutschlandweiten Autoren-Ausschreibung, deren Texte sich mit Aspekten des Cum-Ex-Skandals befassen und an der sich im Frühjahr 2019 mehr als 90 Autorinnen und Autoren beteiligten. Die drei Gewinner-Texte wurden szenisch umgesetzt und hatten im Rahmen des What a mess / It's Cum Ex-Fesivals am 18. Oktober 2019 in der Frankfurter Naxoshalle Premiere.