CW2A0396 - Kopie

Am Wulst der Zeit

Uraufführung

Am Wulst der Zeit ist das Symptom auf der Suche nach einer Diagnose. Die Symptomatik: fragende Ahnungslosigkeit. Im Ausschlussverfahren nähern sich die Figuren dem heißen Brei, der sich jeder Konkretisierung entzieht. Präsentiert wird lediglich der Rest, der bleibt, wenn etwas auf den Begriff gebracht werden will, das nicht gänzlich in Begriffen aufzugehen scheint: Zurück bleiben Fragen, die im Nichts verlaufen. Das Suchen der Antworten stößt unweigerlich auf nur eine: man kann es nicht wissen, wenn man denn überhaupt je etwas verstehen kann.

In einem schier nicht greifbaren, breiigen Komplex bemühen sich vier Ahnungslose um Orientierung, versuchen miteinander in den Dialog zu kommen, sich etwas aufzubauen, sich dem Großen Ganzen zu nähern.

Spielerisch, resigniert, zurückgelassen, selten mal hoffnungsvoll. Und dann auch, ganz privat, tauchen die vermeintlich kleinen Fragen für das eigene Leben auf, die plötzlich, im Angesicht der anhaltenden Stagnation, die scheinbar wirklich wichtigen werden. Am Ende stehen alle am Anfang.

Regie: Jette Büshel
Bühne: Lisa Rinaldi
Dramaturgie: Elena Backhausen
Spiel: Lisa Heinrici, Andreas Jahnke, Liese Lyon
Sound: Chris Schwab
Stimme: Katharina Bach
Foto: Linnan Zhang

Autor: Till Wiebel

Till Wiebel ist einer der drei Gewinner einer deutschlandweiten Autoren-Ausschreibung, deren Texte sich mit Aspekten des Cum-Ex-Skandals befassen und an der sich im Frühjahr 2019 mehr als 90 Autorinnen und Autoren beteiligten. Die drei Gewinner-Texte wurden szenisch umgesetzt und hatten im Rahmen des What a mess / It's Cum Ex-Fesivals am 18. Oktober 2019 in der Frankfurter Naxoshalle Premiere.

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Philoktet

Chorstück für eine Solistin frei nach Sophokles

Am Rande des Trojanischen Kriegs ist der verwundete Philoktet aus der Gemeinschaft der Griechen ausgeschlossen worden. Das Heer hatte den Gestank seiner Wunde und seine Schmerzensschreie nicht länger ertragen und hat ihn auf einer unbewohnten Insel zurückgelassen. Jetzt ist Philoktet wegen seiner Waffen für den Krieg unentbehrlich und soll zurückgeholt werden. Die Gemeinschaft setzt also darauf, dass sie die Verletzung zurücknehmen kann, die sie Philoktet einst angetan hat, und sich dieser dem kollektiven Willen beugt, obwohl er erneut zum Objekt eines instrumentellen Kalküls gemacht wird.

In einer performativen Adaption werden die Geschehnisse von einer Erzählerin berichtet, die ihre Stimme allen Figuren der Geschichte leiht. Der Anspruch, für andere sprechen zu können – immer auch vereinnahmende Anmaßung – wendet sich in eine Vereinnahmung der Erzählerin durch die Figuren, die sie erzählend entwirft. So unternimmt die Adaption des antiken Klassikers den Versuch, wie eine einzelne mehr sein kann als eine, anders sein kann als sie selbst und wie ein Subjekt zum überpersönlichen Chor wird.

Regie: Philipp Scholtysik / Performance: Bettina Földesi / Dramaturgie/Ton: Jacob Bussmann

Die Produktion entstand in Kooperation mit studioNAXOS. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Kulturamt Frankfurt am Main. Geprobt im Z. Zentrum für Proben und Forschung Frankfurt.

Philipp Scholtysik: philippscholtysik.de

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Rot oder Tot 4

Wenn es die Idee nicht schon gäbe, hätte ich sie gehabt.

Die Deutsche Demokratische Republik bereitet sich auf ihren 40. Geburtstag vor und so manch eine*r sehnt sich nach ein wenig Wind of Change. Während die Jugend den Underground für sich entdeckt und tägliche Ausreisewellen über die ungarischen und tschechischen Grenzen das Land verlassen, tritt ein beherzter Kommunist aus dem Westen den Weg in die Gegenrichtung an – nach L.
Die Protagonist*innen von ROT ODER TOT treten zusammen mit ihrem Publikum die Zeitreise in die 80er Jahre der DDR an und treffen auf zerrissene Herzen und ein Land in Aufbruchstimmung.
Bleiben oder gehen? Ist die DDR noch zu retten? Soll sie überhaupt gerettet werden? Und welche Alternativen gibt es zum realexistierenden Sozialismus?
Das sind die Fragen der Stunde.

Alle Teile von ROT ODER TOT funktionieren auch als eigenständiger Theaterabend ohne Vorkenntnisse der bisherigen Episoden.

Mitwirkende
Regie: Carolin Millner | Bühne: Morgenstern & Wildegans | Dramaturgie | Theresa Selter | konzeptionelle Beratung: Fee Römer | Kostüm: Maylin Habig | Film: Teresa Hoerl | Regieassistenz:  Ivana Mitric | Presse: Nina Koch

Spieler*innen: Magdalena Wabitsch | Florian Mania | Johanna Miller

Die Produktion entstand in Kooperation mit studioNAXOS. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Kulturamt Frankfurt am Main, dem Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes Hessen, der Bundeszentrale für politische Bildung und flausen-young artists in residence.

Carolin Millner: www.caromillner.com

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Great Depressions

Wiederaufnahme

In grauer Vorzeit bediente man sich zur Befriedung von Fehden der Praxis, Verwundungen nicht Aug um Aug zu rächen, sondern mit Sachleistungen abzugelten. Dafür war es von größter Bedeutung, genaue Abstufungen zu unterscheiden, ob zum Beispiel der verletzte Augendeckel noch eine Träne halten könne, ob der lahme Fuß das Tau vom Gras streife oder der Schlag auf den Kopf die Sicht auf das Gehirn bloßlege. Die gemeinschaftliche Begutachtung von Wunden eröffnet einen symbolischen Raum von Verhandlung und Gesellschaft. Unsere Verletzlichkeit erscheint so als der Urgrund des Geldes und der Ökonomie, welche inzwischen, so hat es den Anschein, ihrerseits dafür verantwortlich sind, uns mit Beschädigungen und Gefühlen tiefen Unwerts zu überziehen. Kann man sich in dieser Welt verwundbar halten, ohne an ihr zu Grunde zu gehen? GREAT DEPRESSIONS ist eine Show über die Frage, ob und wenn ja, wie wir zusammen leben wollen.

Mit Jacob Bussmann, Malte Scholz, Elias Bollinger, Siria Ertel, Raúl Flores und Sebastian Weygold | Regie: Jan Philipp Stange | Bühne: Jakob Engel | Dramaturgie: Kris Merken | Kostüm: Maylin Habig | Licht: Simon Möllendorf | Künstlerische Produktionsleitung: Carmen Salinas | Ausstattungsassistenz: Tobias Rauch| CREDIT FOTO: Jakob Engel

Jan Philipp Stange: www.janphilippstange.com

Johann Faustus- eine Kneipenoper

Wiederaufnahme

„Weder setzt das „Wir, das Volk“ eine Einheit voraus noch schafft es eine Einheit, sondern es gründet oder instituiert eine Reihe von Debatten darüber, wer das Volk ist und was es will.“ Judith Butler

Hanns Eislers Bearbeitung des durch Goethe zum nationalen Mythos gewordenen Faust-Stoffs sollte „eine Oper werden, die mit dem Volk auf Du und Du steht, die die volkstümlichen Elemente des Volksschauspiels neu zu (sehen) formen versucht, die Figur des Hanswurst, das Volk, wieder einführt […].“. Sein Entwurf wurde von Seiten der DDR mit der Begründung abgelehnt, sein Faust sei zu pessimistisch und nihilistisch, um Identifikationsfigur für eine sozialistische Zukunft zu sein.

Das Projekt einer Volksoper steht seitdem aus. Heute, in Zeiten, in denen die AFD den politischen Diskurs um das Volk bestimmt, stellt sich die Frage, ob sich mit der Vorstellung einer Volksoper eine emanzipatorische Kraft verbinden lässt, die den rechtsnationalen Kräften die Deutungshoheit über das, was ein Volk ist, wieder entreißen könnte.

Wie könnte eine Volkskunst für das 21. Jahrhundert aussehen?

Eine Theater-Musik-Performance mit zeitgenössischer Vertonung nach dem Opern-Libretto Johann Faustus von Hanns Eisler

Von und mit: Magdalena Wabitsch, Nicolas Matthews, Amelie Neumann,Verena Kutschera, Angelika Schäfer, Elena Haroune, Richard Millig, Jacob Bussmann und dem Zauberkünstler Madou Mann

Regie: Daniel Schauf
Dramaturgie: Björn Fischer
Musikalische Leitung: Jacob Bussmann

Licht und Raum: Simon Möllendorf
Produktionsleitung: Reinhild Bernet

Eine Drittmittel-Produktion.

Gefördert im Rahmen der Goethe Festwoche 2018 vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

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Unser Erbe

Zur Zeit und in den kommenden Jahren wird in Deutschland so viel Vermögen vermacht wie nie zuvor. Neben Häusern und Geld erben Menschen Gedanken, Sätze, historische Traumata, politische Kämpfe, körperliche Dispositionen und ein globales Klima. Das Erbe bildet ein Band und einen Regulator zwischen den Generationen, zwischen Toten und Lebendigen und zwischen Zeitschichten her. Der Einzelne verfängt sich in einem nie ganz durchschaubaren Beziehungsgeflecht.
Was erben unsere Kinder und wie gehen unsere Eltern mit ihrem Erbe um? WILLEMS & KIDERLEN konfrontieren das junge Ensemble aus DIE NATUR DER KINDER mit der bald 75jährigen Schauspielerin Cornelia Niemann. Gemeinsam nehmen sie sich der Experten-Meinungen an, erproben ihr eigenes Erbe und untersuchen den Raum zwischen den Generationen.
UNSER ERBE °1 - ICH NEHME ES AN ist der erste Teil einer Trilogie.

Konzeption & Regie: Willems & Kiderlen
Bühne: Milena Wichert
Produktionsassistenz: Desislava Tsoenava

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main & das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Konzeption & Regie: Willems & Kiderlen
Bühne: Milena Wichert
Produktionsassistenz: Desislava Tsoenava

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main & das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

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Great Depressions

In grauer Vorzeit bediente man sich zur Befriedung von Fehden der Praxis, Verwundungen nicht Aug um Aug zu rächen, sondern mit Sachleistungen abzugelten. Dafür war es von größter Bedeutung, genaue Abstufungen zu unterscheiden, ob zum Beispiel der verletzte Augendeckel noch eine Träne halten könne, ob der lahme Fuß das Tau vom Gras streife oder der Schlag auf den Kopf die Sicht auf das Gehirn bloßlege. Die gemeinschaftliche Begutachtung von Wunden eröffnet einen symbolischen Raum von Verhandlung und Gesellschaft. Unsere Verletzlichkeit erscheint so als der Urgrund des Geldes und der Ökonomie, welche inzwischen, so hat es den Anschein, ihrerseits dafür verantwortlich sind, uns mit Beschädigungen und Gefühlen tiefen Unwerts zu überziehen. Kann man sich in dieser Welt verwundbar halten, ohne an ihr zu Grunde zu gehen? GREAT DEPRESSIONS ist eine Show über die Frage, ob und wenn ja, wie wir zusammen leben wollen.

Mit Jacob Bussmann, Malte Scholz, Elias Bollinger, Raúl Flores und Sebastian Weygold | Regie: Jan Philipp Stange | Bühne: Jakob Engel | Dramaturgie: Kris Merken | Kostüm: Maylin Habig | Licht: Simon Möllendorf | Künstlerische Produktionsleitung: Carmen Salinas | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Anja Schneidereit | Regieassistenz: Jannika Nordhauss | Ausstattungsassistenz: Tobias Rauch

Gefördert mit Mitteln des Kulturamts Frankfurt, des Kulturfonds Rhein-Main und der Naspa Stiftung.

http://www.janphilippstange.com/

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Der Ursprung der Welt

Wo liegt der Ursprung der Welt und wie spricht man* darüber?

Anne Kapsner und ihr achtköpfiges Team erarbeiten Strategien feministischer Darstellungsformen. In einer Adaption des gleichnamigen Comics von Liv Strömquist erforschen sie die Kulturgeschichte der Vulva an dem Themenkomplex von Souveränität und Scham auf der Bühne.

Eine ÜBUNG in lustvoller Selbstermächtigung für Publikum und Performer*innen.
Eine EINLADUNG an kritische Knechte, sämtliche Wunderheiler*innen, Menschen mit kleinen und großen Genitalproblemen, an alle Schwer-Erregbaren, SOLCHE DIE NICHT DARÜBER REDEN MÖCHTEN, zart behaarte überHänge, solche mit klitzekleinen Kitzlern und ornamental geformten Gliedern, körperlos Interessierte und natürlich an die, die EINFACH MAL SCHAUEN wollen! (AKA: an alle)

Eine Adaption des Comics „Der Ursprung der Welt“ © Liv Strömquist & avant-verlag, 2017

Regie und Bühnenfassung: Anne Kapsner // Spiel: Léa Zehaf, Joana Tischkau, Jan Gehmlich // Produktionsleitung: Lisa Gehring // Dramaturgie: Hanna Steinmair // Bühne: Ricarda Bechstein // Kostüm: Ina Trenk // Sound: Johanna Odersky // Mentorin: Carolin Millner

Eine Kooperation zwischen studioNAXOS und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (Studiengang Regie, Ausbildungsdirektor Prof. Hans-Ulrich Becker) im Rahmen der Hessischen Theaterakademie.

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Frauen in Europa

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Abhängigkeitserklärung

Irgendwo in der Menge findet sich eine fragile Gemeinschaft aus Profis und Halbwissenden. Singend und zuhörend suchen sie nach Formen des Zusammenseins. Im Zentrum der szenisch-kompositorischen Versuchsanordnung ABHÄNGIGKEITSERKLÄRUNG steht der Chor als Möglichkeit, gesellschaftliche Strukturen musikalisch zu verhandeln und einen Gegenentwurf zu identitären Formen von Gemeinschaft zu setzen.

Wie kann ein Chor klingen, in dem ein eigener Rhythmus und Fremdheit ebenso viel Platz haben wie Bedürfnisse nach Gemeinschaft und Harmonie?

Regie: Benjamin van Bebber, Musik: Lukas Huber, Leo Hofmann und der Chor, Bühne und Kostüme: Zahava Rodrigo, Chorleitung: Sarah Hänggi, Dramaturgie: Leonie Böhm,, Regieassistenz: Philipp Enders, Ausstattungsassistenz: Nicole Nowak, Choreografische Mitarbeit: Jan Burkhardt

Gefördert durch: Musikstadtfonds der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Musikfonds e.V., Fachausschuss Musik Basel-Stadt/ Basel-Land, pro helvetia, Hamburgische Kulturstiftung, Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung

Das Gastspiel wurde unterstütz durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, egfördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kulturministerien der Länder und mit freundlicher Unterstützung der PRO HELVETIA STIFTUNG.

GESTEN DER ZÄRTLICHKEIT

Gesten der Zärtlichkeit

"Keine Zugehörigkeit zu wollen, bedeutet nicht, nicht zusammen sein zu wollen. Die Utopie und die Dystopie sind romantisch. Wir verlangen die Verbundenheit mit dem Realen." (Marie Rotkopf)

Die Performance konfrontiert uns mit der Frage, inwiefern wir unter Zärtlichkeit mehr verstehen können, als eine bloß harmlose Form der Zuwendung, die sich in konkreten, eindeutigen, als angenehm empfundenen Gesten erschöpft. Stattdessen wird die zärtliche Geste zu einer gebrochenen, melancholischen Erinnerung und Ahnung an eine andere Weise des Daseins, die uns immer begleitet hat. Was vermögen diese auszulösen unter denen, die sie zulassen?

Idee / Konzept: Simon Möllendorf, Caroline Rohmer
Live-Komposition: Tobias Hagedorn
Bühne: Nils Wildegans
Bühnenbildassistenz: Franziska Kronmüller
Performance: Evie Poaros, Gal Fefferman, Raimonda Gudaviciute, Annekatrin Kiesel, Magdalena Wabitsch
Dokumentation/Fotografie: Lin Nan Zhang

In Kooperation mit studioNAXOS und Theater Willy Praml.

Gefördert durch Kulturamt der Stadt Frankfurt, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Gesamtverband der Katholischen Kirchgemeinden in Frankfurt am Main, Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main, Haus am Dom Frankfurt.

Johann Faustus nach Hanns Eisler

„Weder setzt das „Wir, das Volk“ eine Einheit voraus noch schafft es eine Einheit, sondern es gründet oder instituiert eine Reihe von Debatten darüber, wer das Volk ist und was es will.“ Judith Butler

Hanns Eislers Bearbeitung des durch Goethe zum nationalen Mythos gewordenen Faust-Stoffs sollte „eine Oper werden, die mit dem Volk auf Du und Du steht, die die volkstümlichen Elemente des Volksschauspiels neu zu (sehen) formen versucht, die Figur des Hanswurst, das Volk, wieder einführt […].“. Sein Entwurf wurde von Seiten der DDR mit der Begründung abgelehnt, sein Faust sei zu pessimistisch und nihilistisch, um Identifikationsfigur für eine sozialistische Zukunft zu sein.

Das Projekt einer Volksoper steht seitdem aus. Heute, in Zeiten, in denen die AFD den politischen Diskurs um das Volk bestimmt, stellt sich die Frage, ob sich mit der Vorstellung einer Volksoper eine emanzipatorische Kraft verbinden lässt, die den rechtsnationalen Kräften die Deutungshoheit über das, was ein Volk ist, wieder entreißen könnte.

Wie könnte eine Volkskunst für das 21. Jahrhundert aussehen?

Eine Theater-Musik-Performance mit zeitgenössischer Vertonung nach dem Opern-Libretto Johann Faustus von Hanns Eisler

von und mit:

Magdalena Wabitsch, Nicolas Matthews, Ximena Gonzales,
Daniel Schauf, Björn Fischer, Rafael Orth, Sahar Rezaei uvm.

Inszenierung der Schwarzspiele:
Tobias Hagendorn, Richard Millig, Björn Fischer, Simon Möllendorf, Caroline Rohmer, Sahar Rezaei, Jan Philipp Stange, Shayan Horiat, Else Tunemyr

Technische Unterstützung: Richard Millig und Björn Fischer
Licht und Raum: Simon Möllendorf
Produktionsleitung: Lisa Gehring

Eine Drittmittel-Produktion.

Gefördert im Rahmen der Goethe Festwoche 2018 vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

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Rot oder Tot 3

AN KAPITALISMUS MUSST DU NICHT GLAUBEN. ER IST EINFACH DA.

Die 70er Jahre.

In diesem dritten Teil prallt der Aufschwung im Bauwesen auf die Ausbürgerung Wolf Biermanns und den darauffolgenden Künstler*innen-Exodus. Unter dem Slogan PALÄSTE FÜR DIE ARBEITERSCHAFT wurden im dritten Jahrzehnt der DDR zahlreiche Quartiere und teils ganze Städte aus dem Boden gehoben, darunter auch Halle-Neustadt, eine Stadt in der zu Spitzenzeiten über 90'000 Einwohner*innen lebten. Während Städte ausgebaut wurden, baute die DDR-Führung das Recht auf freie Meinungsäußerung ab. Zunehmende Repression waren die Folge, darunter auch die des Liedermachers Wolf Biermann.

Hätte, hätte Fahrradkette! Wir fahren in einer Radralley zurück in die 70er Jahre der DDR. Wie lange können wir uns auf dem internationalen Parkett halten? Verhindern die Protagonisten die Ausbürgerung Biermanns, holen ihn wieder zurück oder müssen alle ins Stasi-Gefängnis nach Hohenschönhausen? Und kann unsere aufgestellte DDR Mannschaft doch den WM Titel 74 holen?

ROT ODER TOT ist immersives Theater als Gedankenexperiment zu kontrastierenden Verläufen von Geschichte.
Jede der fünf Folgen ist in einem Jahrzehnt der DDR situiert und ist ohne Vorkenntnisse der anderen Folgen besuchbar.

„Uns interessiert die DDR als Antithese. Uns interessieren die Dissident*innen, die sich an den Rändern, in Grauzonen aufgehalten und trotzdem Position bezogen haben.“

Die DDR, die Eleganz aus Reflex hier konstruieren, illustriert die Entwicklung einer sozialistischen und antifaschistischen Idee und einer systemischen Alternative zum Kapitalismus.

mit Andreas Jahncke, Magdalena Wabitsch, Florian Mania, Anna Rausch, Philipp Scholtysik und Sarah Gailer

Regie: Carolin Millner | Bühne: Morgenstern & Wildegans | Dramaturgie | Nikolai Prawdzic | konzeptionelle Beratung: Fee Römer | Mitarbeit Textfassung: Philipp Scholtysik | Kostüm: Maylin Habig | Kostümassistenz: Jule Räsch | Film: Teresa Hoerl | Regieassistenz: Juliane Zauber
Produktionsleitung: Anja Schneidereit | Presse: Nina Koch
Eine Produktion von Eleganz aus Reflex in Kooperation mit studioNAXOS. Ermöglicht durch das Kulturamt Frankfurt am Main, der FAZIT-STIFTUNG, der HolgerKoppe Stiftung und flausen-young artists in residence.

LIVE!TONIGHT!SOLD!OUT!- eine Grunge-Oper

LIVE!TONIGHT!SOLD!OUT! besingt den Selbstmord und das subversive Potential eines Begehrens, das nicht der Erfüllung, sondern dem Wunsch dient. Ein Pop-Requiem, ein Anti-Sprachrohr ohne Botschaft. Ein Abend nach Texten von Rainald Goetz, Kurt Cobain und der Kompositionstechniken von Morton Feldman.

„Man muss den Selbstmord vorbereiten, arrangieren, Stück für Stück herstellen, berechnen, die nötigen Zutaten zusammenstellen, ausdenken, auswählen, Rat einholen, ihn durcharbeiten, um ein Werk zu schaffen, das keinen Zuschauer hat und nur für einen selbst existiert, gerade so lange wie die kürzeste Sekunde des Lebens.“ Foucault

Darstellerinnen: Virginia V. Hartmann,Elisabeth-Marie Leistikow,Anja Signitzer

Regie:Daniel Schauf Dramaturgie und Textfassung: Björn Fischer
Musikalische Leitung: Richard Millig Regie-Assistenz: Hannah Brown Hospitanz:Lin Hanka

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Eine DRITTMITTEL PRODUKTION

preparation

Pre:paration

„More than 99.9 percent of species that have ever existed on Earth have gone extinct. Over the long run, it seems likely that humanity will meet the same fate.“

Das veränderungsresistente Wesen bereitet den Ernstfall vor. Abkapselung und Abschottung gegen die Katastrophen von außen, die letztlich alle menschengemacht sind – Prepping.
Um langfristig nicht nur das eigene Leben zu sichern, sondern auch das Überleben der Menschheit.
Gegen diese Sicherung des Status quo steht die Bereitschaft, jetzt auszusterben. Ein giftiger Gedanke der so ätzend ist, dass seine Umsetzung nur mit schmerzvoller Trauer möglich ist.

Von und mit: Raimonda Gudaviciute, Annekatrin Kiesel, Sanna Lundström, Simon Möllendorf, Caroline Rohmer, Nils Wildegans, Andreas Jahncke

Im Kooperation mit studioNAXOS uns dem Theater Willy Praml.
Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Rot oder Tot 2

Der Weltfrieden hat nichts mit Dir zu tun.

Die 60er Jahre.
Eine sozialistische Romeo & Julia -Erzählung. Ein Sohn, der vom eigenen Vater ins Gefängnis gebracht wird. Eine Tochter, die, als sie selbst ein Kind erwartet, mit ihrem Geliebten ins Gefängnis muss, weil sie ihren Mund aufgemacht hat. Ein Geliebter, der schon längst eine neue Liebe hat.

ROT ODER TOT ist immersives Theater als Gedankenexperiment zu kontrastierenden Verläufen von Geschichte.
Jede der fünf Folgen ist in einem Jahrzehnt der DDR situiert und ist ohne Vorkenntnisse der anderen Folgen besuchbar.

„Uns interessiert die DDR als Antithese. Uns interessieren die Dissident*innen, die sich an den Rändern, in Grauzonen aufgehalten und trotzdem Position bezogen haben.“

Die DDR, die Eleganz aus Reflex hier konstruieren, illustriert die Entwicklung einer sozialistischen und antifaschistischen Idee und einer systemischen Alternative zum Kapitalismus.

mit Nikolai Gonther, Andreas Jahncke, Magdalena Wabitsch und Philipp Scholtysik
Regie: Carolin Millner // Dramaturgie: Fee Römer //Bühne: Morgenstern&Wildegans // Kostüm: Maylin Habig // Film: Teresa Hoerl //Produktionsleitung: Anja Schneidereit
Eine Produktion von Eleganz aus Reflex in Kooperation mit studioNAXOS. Ermöglicht durch das Kulturamt Frankfurt am Main, der FAZIT-STIFTUNG, der HolgerKoppe Stiftung und flausen-young artists in residence.

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The Big Sleep

Ursprünglich war THE BIG SLEEP als ein Duo für eine Erwachsene und ein elfjähriges Mädchen geplant, aber eine Kinderärztin des französischen Arbeitsamtes stoppte mit ihren Bedenken das Projekt mitten im Probenprozess. THE BIG SLEEP ist jetzt ein Abend mit der Tänzerin und Performerin Helena de Laurens, die als hybrides Wesen das Gedächtnis ihrer ehemaligen Partnerin in sich trägt.
Ein zu großes Kind, das die Codes durcheinanderbringt. Vor allem aber ist es das Porträt eines elfjährigen Mädchens und das Vexierbild einer Frau in unserer Gesellschaft. Ein Abend über das Monströse und Obszöne. Zur Freiheit. Zum Spaß und Spiel.

Konzeption, Text: Marion Siéfert
Künstlerische und choreographische Mitarbeit, Performance: Helena de Laurens
Mit der Mitwirkung von: Jeanne
Bühnenbild & Regieassistanz: Marine Brosse
Licht: Marie-Sol Kim, Juliette Romens Torres
Ton: Johannes van Bebber
Kostüm: Valentine Solé
Administration: Sandra Orain

Produktion: Ziferte Productions
Delegierte Produktion Théâtre de La Commune - Aubervilliers, Centre dramatique national

Mit der Unterstützung von studioNAXOS (Francfort), Théâtre Nanterre Amandiers, Ménagerie de verre dans le cadre du Studiolab, Centquatre dans le cadre de la résidence d’essai, CND – mise à disposition de studio, Kulturamt Frankfurt, Hessische Theaterakademie, Kulturamt Gießen, Gießener Hochschule Gesellschaft, Asta der Justus Liebig Universität Gießen, Université Paris Ouest Nanterre La Défense, Deutsch-Französisches Jugendwerk und Mairie de Chevaline.

Herzlichen Dank an Matthieu Bareyre, Esmé Planchon, Matthias Schönijahn, Emmanuel, Stéphanie und Marie-Do.

Die Natur der Kinder- oder wie wir eure Herzen treffen

Über kein Lebewesen verfassten Wissenschaftler mehr Texte als über diese kleine, fast überall auf der Welt anzutreffende Spezies: das Kind. Aber wie verhält es sich? Wie sollten wir ihm begegnen und woraus besteht das viel gepriesene Eigene dieses Wesens? Wir haben Kinderexperten befragt – vom Arzt über diverse Pädagogen bis hin zum Clown. Entstanden ist ein vielstimmiges Sammelsurium aus den kundigen Meinungen der Erwachsenen. Die Inszenierung überlässt dieses Kaleidoskop aus Fachberichten nun jenen zur Überprüfung, die es am meisten betrifft und die ihrerseits Experten des Imitierens und Aneignens sind: Sieben Kinder begehen in einer Nummernrevue ein Fest der Nachahmung. Ein Ritual, bei dem die Kinder zu Wiederkäuern der Expertenmeinungen werden, zu Imitatoren ihrer Vor-Bilder, um sich in die funkelnden Bruchstücke der Erwachsenen-Matrix einzunisten und darin ihre eigene Expertise zu entwickeln.

DIE NATUR DER KINDER ist Kindertheater für Erwachsene, eine performative Studie von und zum ,Eigenen‘ der Kinder und der Versuch, dabei Grenzen zwischen dem Kind- und Erwachsen-Sein auszuloten.

Konzept & Regie: Meret Kiderlen & Kim Willems
Video: Charlotte Boesling
Bühne: Charlotte Boesling, Meret Kiderlen & Kim Willems
Produktionsassistenz: Ines Wuttke
Kinderbetreuung: Saskia Becker

Von und mit: Emilia von der Malsburg, Emil Akhand, Greta Knorr, Moritz Pfaff,
Pia Ackfeld, Sarah Mangels, Tilmann Haider.

Dank an: Jan Deck, Petra Ott, Tobias Szuwert, Johanna Debes, Matthäus Walter, Suze Barett, Falko Schnelle & Salvatore Geraci.

DIE NATUR DER KINDER oder Wie wir eure Herzen treffen wurde gefördert durch:
Kulturamt Frankfurt am Main
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
& mit freundlicher Unterstützung durch das Tanz-Studio Johanna Knorr

Herakles Wiederkehr oder der Tod des weißen Mannes

nach einem Text von Heiner Müller

Die geschlechtsreifen Männer kehren zurück nach Naxos. Aus einem Krieg, in den Sie als Helden gezogen sind. Die Geliebten haben früher immer geweint, wenn sie sie ziehen lassen mussten. "ACH BLEIB BEI MIR UND GEH NICHT FORT AN MEINEM HERZEN IST DER SCHÖNSTE ORT." Sie sind es, die die Versammlung einberufen und als die Gebliebenen die Verweigerung des Wiederaufbaus verkünden.

Mit: Annekatrin Kiesel, Annemarie Falkenhain, Gal Fefferman, Sam Michelson
Regie/Bühne: Simon Möllendorf
Dramaturgie: Caroline Rohmer
Assistenz und Produktionsleitung: Carmen Salinas

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen.

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Rot oder Tot 1

Der sterbende Kapitalismus kann uns nicht täuschen. Auch wenn er uns in Sonntagskleidern begegnet. Sein Zusammenbruch ist nur noch eine Frage der Zeit. Auch unserer. Die Koffer sind so schwer.

Die Kulisse einer Küche. Ein Zimmer im Schriftstellerheim. Eine Fabrikhalle, eine Straße. Der Westen im Foyer. In „rot oder tot“ erzählt Carolin Millner mit ihrer Gruppe Eleganz aus Reflex die Geschichte einer Gesellschaft, die aufbrach, eine andere zu werden. Nicht die Geschichte eines Wiederaufbaus, sondern eines Neuanfangs, getragen von Arbeiter*innen und Künstler*innen, von denen viele jüdische Remigranten waren. „Rot oder tot“ zeigt einen Ausschnitt, ein Spielfeld des Realsozialismus, jeder Spielzug eine Entscheidung mit Folgen. Der Versuch einer Antwort auf die Frage: Wenn man noch einmal von vorne anfangen könnte, wie würde man entscheiden?

Wir mögen das Land nicht, wie es war, sondern wie es hätte werden können. Ein Versuch.

mit: Andreas Jahncke, Magdalena Wabitsch, Florian Mania, Anna Rausch, Oliver Konietzny, Bettina Földesi, Sam Michelson, Philipp Scholtysik
Regie: Carolin Millner
Dramaturgie: Fee Römer
Choreographie: Bettina Földesi
Bühne: Morgenstern & Wildegans
Kostüm: Maylin Habig
Film: Teresa Hoerl
Musik: Jens Eichler & Marc Petri
Bühnenbildassistenz: Christoph Hühn
Kostümassistenz: Ina Trenk

Die Produktion entstand in Kooperation mit studioNAXOS. Ermöglicht wird das Projekt durch das Kulturamt Frankfurt am Main, dem Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes Hessen, der Stiftung der Nassauischen Sparkasse, der Holger Koppe-Stiftung und flausen-young artists in residence.

Nashörner

Die Nashörner

„Wenn Nacktheit die Scham ablegt, dann tut sie dem Hinsehen etwas an, dann macht sie das Hinsehen schwer erträglich.“

(Hans Joachim Müller über Olympia von Éduard Manet.)

Ionesco’s Nashörner waren seit der Uraufführung von 1959 Nazis, Kommunisten, Massenmenschen, vor allem aber waren sie nie da. Ständig wird über sie gesprochen, scheinen sie der Verursacher von Zerstörung, Hysterie und letztendlich dem Ende der menschlichen Geschichte zu sein. Dennoch wird das Stück von einer spürbaren Sehnsucht nach dem Nashorn als Nashorn durchzogen. Seine Körperlichkeit und Wildheit weckt das Verlangen der Menschen und treibt sie dazu, sich selbst verwandeln zu wollen.

In ihrer Abschlussinszenierung geht die Regiestudentin Sophia Stürmer mit ihrem Team diesem Begehren nach und fragt, was es heute heißen kann, Nashorn zu sein und wie sich das mit dem Recht und der Forderung nach einem “anders sein” verbinden lässt. Eine Suche bei der Mensch und Tier zu Kippbildern werden und jede Form ihrer Annäherung immer schon eine Grenzüberschreitung darstellt.

mit: Katharina Wittenbrink, Robert Will, Anne Kapsner, Richard Oberscheven
Regie: Sophia: Stürmer
Dramaturgie: Björn Fischer
Kostüm- und Bühnenbild: Maylin Habig
Sounddesign: Richard Millig
Lichtkonzept: Meike Weigel
Produktionsleitung: Emilia Schmidt
Projektbetreuung: Daniel Schauf

Ein Projekt der HfMDK Frankfurt in Zusammenarbeit mit studioNAXOS gefördert von der Hessischen Theaterakademie.