studionaxos-der-26november2015

Der 10. Juni 2016

“Die Tagesschau ist keine Sendung, sondern pure Gewohnheit. Die kann man auch in Latein verlesen.” (Helmut Thoma, ehem. Geschäftsführer RTL)

20 Uhr in Deutschland: 10 Mio. Menschen schalten ein zur beliebtesten deutschen Nachrichtensendung. Zeitgleich inszeniert “Der 10. Juni 2016” mit Live-Texten der Tagesschau die Nachrichten: die Tagesschau als Tages-Show. Dazu der Alltag eines Kleinstadt-Idylls. Zwischen Weltgeschehen und Lokalfernsehen, zwischen Wiederholung und Original entsteht ein rissiges Ritual, “in dem sich Musikbühne und Dokumentartheater zu einer Feier und Dekonstruktion zugleich eines der großen Medienmythen unserer Zeit zusammentun” (theater heute). Und am Ende das Wetter.

Video-Techno-Oper von und mit
Benjamin Bascom, Daniel Degeest, Jakob Engel, Gal Fefferman, Josephine Hans, Sabeth Lux, Jonathan Penca, Werner Schneider, Charlotte Simon, Astrid Smits, Jan Philipp Stange, Julia Straßer, Heiko Stubenrauch und Nils Wildegans

Eine studioNAXOS-Produktion in Zusammenarbeit mit der HfMDK, der HTA und dem Körber-Studio.

blind date: Kunst macht Widerstand Vol. 2: Grenzen der Kritik

Die Reihe blind date geht in die zweite Runde. Die Regeln sind gleich: Eine theoretische Position trifft eine vorher geheime künstlerische Position. 2015 wird die Reihe hinsichtlich der „Grenzen der Kritik“ zugespitzt: Wie steht
es um Kritik an oder mit Kunst, wenn unklar ist, wo die Grenzen der Kunst und der Kritik verlaufen? Von wo aus lässt sich überhaupt Kritik formulieren? Der erste Abend fragt nach den Grenzverschiebungen dessen, was etwa Theater oder Repräsentation ist: Bewegen wir uns weg vom visuellen Register hin zu einem akustischen? Der zweite Abend befragt die Kritik an fixierten Identitäten: Wo schlägt diese
in ihr Gegenteil um und sichert ggf. den bestehenden (Theater-)Apparat?

22. November 2015, 18 Uhr:
Julia Naunin (Theatre Studies, Frankfurt) meets Performance Artist X
The Sound of a Displacement: From the Visual to the Acoustic

29. November 2015, 18 Uhr:
Danae Gallo Gonzalez & Johanna Fernández Castro (Cultural/Gender Studies, Gießen) meet Performance Duo X
On Hegemony and Conservation: Struggles of constructed Identities

Kuratiert von: Heiko Stubenrauch, Matthias Rudolph, Leon Gabriel

Hinweis: Die Arbeitssprache ist English, Dauer jeweils 2h.

studionaxos-neue-musik

Neue Musik

Die Komponisten Tobias Hagedorn, Björn Fischer und Richard Millig gestalten einen Barabend in der Naxoshalle. Dazu laden sie Freunde ein, die Platten auflegen und Neue Musik auf ihren Instrumenten spielen. Sie reden über Musik. Sie legen Platten auf. Sie nehmen ein Instrument in die Hand. Es musiziert. Es kommen Freunde dazu, die Platten auflegen. Über Musik reden. Es treffen Menschen ein, die NEUE MUSIK auf ihren Instrumenten spielen. Sie wechseln sich ab. Sie treffen sich an der Bar von studioNAXOS.

Werke von Edisson Denissov, Amit Gillutz, Helmut Lachenmann, Richard Millig, Toru Takemitsu und Bernd Alois Zimmermann werden von DJ Ferdinger umrahmt (oder umgekehrt).

Nach Ende des Neue-Musik-Programms bringt Ferdinger die Platten zum glühen.

Es spielen Dana Barak (Klarinette), Elias Schomers (Violoncello) und
Jonathan Weiss (Querflöte).

In Zusammenarbeit mit dem Institut für zeitgenössische Musik (IzM).

Wo stehst du, Kolleg*in?

An die „Parteilosen“ Künstlerkollegen: Eine große Anzahl von Kollegen beschimpfen meine Bilder und die Werke meiner Kollegen, die sich, wie ich, für eine Kunst im Dienste des Volkes entschieden haben, als Agitationskunst. Diese Kollegen tun so, als sei ihre Kunst frei von Agitation für eine bestimmte Klasse. Sie gehen von einer über den Klassen schwebenden Kunst aus, die es nicht geben kann!
(aus: Jörg Immendorff, An die „Parteilosen“ Künstlerkollegen)

Wo stehst du, Kolleg*in? – Unter diesem Titel ermöglicht studioNAXOS insgesamt vier regionalen Künstler*innen/Gruppen jeweils eine zweiwöchige Arbeitsphase mit anschließender Präsentation: 4 szenische Skizzen, 4 mal 20 Minuten, keine großen Umbauten. Ausgangs- und Bezugspunkt bildet dabei das Anfang der 70er entstandene Bild von Jörg Immendorff mit der Frage: Wo stehst du mit deiner Kunst, Kollege?

Teilnehmende Gruppen/Künstler*innen: Eleonora Herder, Maria Isabel Hagen und Alla Poppersoni // ongoing project // Mouchacha // Deller & Skurski

http://www.ongoing-project.org/

https://mouchacha.wordpress.com/

STANDARDMAßNAHME Begegnungen mit dem Apparat

Der Apparat arbeitet: Die Scheinwerfer leuchten. Der Apparat arbeitet: Und verdunkelt die Zusammenhänge. Der Apparat nimmt dich in Gewahrsam: Lass‘ dir die Ordnung gefallen. Der Apparat braucht keine Zeugen, er handelt mit deinem Einverständnis. Hinter den Kulissen vollziehen die Züge ihre Bewegungen und greifen ein. Ist der Standard gesetzt, führt jede Maßnahme zu einer weiteren Maßnahme. Also doch wieder Furcht und Mitleid? Schutz und Rettung? Oder Recht und Gesetz?

Das Ereignis hat stattgefunden, hier findet die Wiederholung statt. Mit der Standardmaßnahme unternehmen Arty Chock jene gewisse unmögliche Möglichkeit, davon zu sprechen. Denn nichts zu vermögen, heißt noch lange nicht zu kapitulieren. Die Straßenszene: episch, möglicherweise.

Von & Mit: Fanti Baum, Anna Berger, Jos Diegel, Tim Schuster | Idee: Fanti Baum, Tim Schuster | Sound & Fallblattanzeige: Patrick Raddatz | Choreographische Beratung & Training: Lea Martini

Mitarbeit & Unterstützung: Leon Gabriel, Lisa Gehring, Moritz Gleditzsch, Sophie Osburg, Julia Schade, Frank Bossert (Musik)

Eine Produktion von Arty Chock in Zusammenarbeit mit studioNAXOS.
Gefördert vom Kulturamt Frankfurt.
Mit Unterstützung vom Künstlerhaus Mousonturm und dem Institut für Klangforschung.

https://artychock.wordpress.com/

studionaxos-glaube

Glaube

Was nach dem Sterben ist und warum ich Angst davor habe kann ich nicht sagen. Ich kann nur daran glauben was passiert und wo ich mich befinde wenn es überhaupt noch ein Wo gibt. Wie sagen was nicht sichtbar und nicht beweisbar ist. Ich glaube, dass ich im Tod ewig fallen werde.

Regie: Simon Möllendorf | Dramaturgie: Caroline Rohmer | Bühne/Kostüm: Lin Nan Zhang | Regieassistenz: Angelina Stross | Bühnenbildassistenz: Carla-Luisa Reuter | Mit: Annemarie Falkenhain, Sam Michelson

studionaxos-wenn-ich-was-anders-machen-wuerde

Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken

„du kannst dich hier mit allem betüddeln, du kannst ein flitterleben haben, wenn du willst, und das lenkt dich halt von bestimmten dingen ab, und das ist nötig, das braucht der mensch. und wenn er sich immer mit substanz beschäftigen muss und mit dem wesentlichen, ich glaube, dann wird man depressiv.

fehlt das tralala, bist du auf dich zurückgeworfen, und wenn du auf dich zurückgeworfen bist, dann musst du dich entscheiden, bist du jetzt ein schwein oder ein guter mensch. ein schwein kannst du aber nur sein, wenn du gut ausgehn kannst und alles, ein schwein in einer ordentlichkeit, in einer sauberkeit, das gibt es nicht. ein schwein kann nicht früh schlafen gehen. musste aber drüben. eigentlich. von daher muss man da nur ein guter mensch werden. das ist eine furchtbare idee. wahrscheinlich gibt es hier schöne haut und da schöne seelen.“ (Roland M. Schernikau)

Regie: Carolin Millner | Text: Felicia Zeller | Dramaturgie: Janina Zehle | Bühne/Kostüm: Elena Herold | Video: Merlin Heidenreich, Timon Osche | Spieler*innen: Anabel Möbius, Ines Schiller, Oliver Konietzny | Organisation: Sofie-Charlotte ten Brink

Gefördert vom Kulturamt Frankfurt.

Fabrikhörner Kein Trinkwasser!

Im Tal befindet sich eine Quelle. Aus dem Berg ragt ein Rohr, dort plätschert kühles Wasser in ein im Boden versenktes Becken. Der Gastwirt Helmut wird alt. Bier trinkt er keines mehr.

Nach einem Auslandssemester in Warschau kehre ich zurück in gewohnte Umgebungen und finde alte Orte unter neuen Umständen wieder. Im studioNAXOS realisiere ich zwei Arbeiten, die sich mit der Thematik der Verortung auseinandersetzen.
Die Installation "Kein Trinkwasser!" nimmt Bezug auf die Geschichte des Dorfgastwirts Helmut Volk und vereint in ihrem Aufbau alte Gastwirtschaftselemente mit der Historie einer Quelle.
Das Klangprojekt "Fabrikhörner" lässt diese wieder in ihrem gewohnten Umfeld einer Industriehalle, der Naxoshalle, auftreten, jedoch in neuer Formation und erweiterter Verwendung.

Installation: Max Brück

Schlagzeug (AT)

„Wir sind ja nicht mehr Rock ’n’ Roll.“ „Nee. Wir sind schon meta.“
Mit 16 beginnt jeder Gitarre zu spielen. Viele, die nicht nach einer Woche aus lauter Frust aufgeben, geben nach zwei Wochen aus lauter Frust auf. Aber die, die dran bleiben, geben erst nach einem halben Jahr auf oder werden so mittelgut. Und einige wenige - einige wenige - verändern eine Generation. Für die singt dann der Chor der Millionen, in diesem Stadion, das zu meinem Wohnzimmer geworden ist. Und gerne würden wir auch da oben stehen. Doch dafür ist es jetzt wohl zu spät. Und so fragen sich die beiden Helden dieses Abends gar nicht erst, warum sie es nicht geschafft haben. Vielleicht sind wir nicht gut genug für die großen Hallen – und vielleicht hapert es auch an der Optik. Aber für einen gelebten Traum reicht es allemal. Schließlich machen wir Theater. Also noch mal das volle Programm – kurz vor dem Ende der Popmusik. Was kann ein Lied? Warum immer wieder Liebe? Wer steht da oben? Wer da unten? Und hat das irgendwas mit Politik zu tun?

"SCHLAGZEUG (AT)", eine Rock-Oper für ein Schrottschlagzeug und einen beweglichen Keyboard-Wagen. Ein mittelguter Musikabend.

Ein Projekt von und mit der Gruppe FUX (Nele Stuhler, Stephan Dorn und Falk Rößler)

Das Kapital ist nicht genug

Das Kapital ist flächendeckend aber unsichtbar. Man kann es nicht anfassen, nicht aus dem Fenster werfen, nicht sezieren, nicht umverteilen, nicht am Abend besuchen, nicht riechen, nicht aufessen, nicht wiederkriegen. Aber vielleicht kann man es von schräg hinten ansehen, wenn's durch die Luft fliegt. Wir haben nicht ewig Zeit, der Apparat läuft immer weiter, jede Form von Kritik wird inkludiert. Deswegen müssen wir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion noch einmal die Archive öffnen. Die anderen erledigen den Rest.

Lecture-Performance von und mit Till Breyer und Philipp Scholtysik.

Money Talks. Im Schatten der Türme

Dämmerung – der Schädel schmerzt, das Gedächtnis zeigt beängstigende Lücken. Alltag im Leben des heruntergekommenen Privatdetektivs Spencer Lux. Doch plötzlich klingelt das Telefon und auf eine Nacht, an die er sich nicht erinnert, folgt eine, die er nie vergessen wird.

Money Talks ist eine Tour durch Frankfurts Osten, eine Mischung aus immersive theatre und audiowalk im Stil des film noir. Die Teilnehmer*innen erleben die Geschichte aus der Perspektive der Hauptfigur Spencer Lux.
Ausgestattet mit einem mp3-Player mit Off-Stimme des erzählenden Ermittlers und Soundtrack streifen Sie durch die Frankfurter „Unterwelt“ auf der Suche nach der verloren gegangenen Erinnerung der letzten Nacht. Bald wird klar, dass hier nicht gegen irgendeinen Verbrecher ermittelt wird, sondern gegen die Basis unserer Realität: das Geld.
Gehen Sie auf die Suche. Treffen Sie auf obskure Orte, skurrile Gestalten und kommen Sie einer Macht auf die Spur, die jede Faser unseres Daseins durchdringt. Part mystery, part theory, parts missing.

Konzept und Performance: Arty Chock

studionaxos-falls-diese-vorstellung-beibehalten-wird

Falls diese Vorstellung beibehalten wird

Stellen Sie sich vor, irgendwer hört dem zu, wie Sie selbst irgend etwas erzählen und wie Sie selbst oder irgendwer zuhört, während Sie selbst oder irgendwer irgendetwas erzählt.
Das ist es, wie das Leben gelebt wird, die Art, das ist es, was einen jeden zu dem macht, der er ist, was er ist, selbstverständlich bewirkt es das, denken Sie bloß an Ihr Leben, wie es wirklich ist. Sie hören immer jemandem zu und Sie erzählen immer jemandem oder irgendwem etwas. Das ist Leben, die Art, wie es gelebt wird.

Ein Projekt von Daniel Schauf, Carolin Millner, Philipp Scholtysik, Bettina Földesi, Nils Wildegans, Maylin Habig (Kostüm), Hendrik Borowski, Hannah Brown (Assistenz), Jost von Harleßem (Video).

Zwofadolei*

Eine Zwofadolei ist ein Zweifamilienhaus mit Doppelleitung. Im Niddatal stehen viele davon.
Sie wurden gebaut für Personen am Existenzminimum und andere neue Menschen die unterwegs waren in eine neue Ära. Eine neue Ära der Gemeinsamkeit und Menschlichkeit. In ein neues Leben voll von Licht, Luft und Sonne, wo Variabilität noch die Gefahr von Anarchie in sich birgt.

Eleonora Herder, Sabine Born und Anna Schewelew machen sich 90 Jahre nach der Planung des „NeuenFrankfurts“ auf die Suche nach diesem neue Frankfurter. Sie besuchen ihn in den Einfamilienhäusern der Römerstadt und den Sozialwohnungen von Westhausen. Sie treffen Personen, die in Ernst Mays Gebäuden zum Teil schon seit Generationen wohnen und untersuchen, wie viel von Ernst Mays Modellelben sich in den Bewohnern seiner Häuser noch wiederfindet.

Konzept und Leitung: Eleonora Herder
Dramaturgie: Anna Schewelew
Bühnenbild: Sabine Born
Performance: Eleonora Herder & Maria Isabel Hagen
Interface: zentralwerkstatt / Fabian Offert

Neue Musik in der Naxoshalle - Yoann Durant und Galdric Subirana

Heute werden Wissen, Begehren und Handeln zunehmend über digitale Prozesse geleitet und entscheidend von ihnen mitgeprägt. Was bedeutet dies fürs Musizieren mit einem Instrument, das - wie das Nutzen eines Smartphones - auch immer eine soziale Kommunikation beinhaltet? Das Konzert Musiker 2.0 möchte anhand von zwei wichtigen und musikalisch sich ergänzenden Positionen im Bereich der Soloperformance, diesen Veränderungen nachspüren. Wie und wo vernetzen sich die Musiker mit der Technik? Wie verändern sich hierbei die Musik und die Weisen ihres Musizierens? Und was birgt der anwesende Musikerkörper an Potentialitäten, die auch die wildesten Vernetzungen nicht ersetzen können?

Yoann Durants spielt Saxofon und verschiedene andere selbstgebaute Blasinstrumente. Neben der Auseinandersetzung mit digitalen Mitteln ist seine Bühnenperformance vom Einsatz des eigenen Körpers geprägt.

Galdric Subirana spielt Schlagzeug im internationalen Kontext neu komponierter Musik. Subirana wird Stücke mit einer von Orm Finnendahl entwickelten Improvisationssoftware spielen.

Finnendahl ist Komponist Neuer Musik und Professor für Komposition in Frankfurt am Main und arbeitet seit vielen Jahren an der Software, die eine enge, an Grafiken gebundene Verschmelzung von Interpreten und Software erlangen möchte.

Das Konzert wird kuratiert von Bastian Zimmermann.

2_7D-Wir-gehen-in-die-Berge-um-zu-schweigen-und-zeichnen-Karten-um-uns-zu-verirren(Credit-Lin-Nan-Zhang)

2,7 D Wir gehen in die Berge um zu schweigen und zeichnen Karten um uns zu verirren

1967 geht Fernand Deligny mit eine Gruppe autistischer Kinder in die Cevennen.
Wie eine Gesellschaft von Partisanen leben sie als Netz verstreut in der Einsamkeit der Berge, jenseits des Systems der Institutionen und der Sprache, deren Mechanismen uns nicht nur glauben lassen, wir könnten einander nahe sein, sondern auch Machtstrukturen zwischen „Ich“ und „Du“ etablieren und aufrechterhalten.
Welche Brüche menschlicher Konstitutionen von Subjekt und Gemeinschaft werden im Schweigen offenbar? Welchen Abgrund überdeckt die Sprache und welche revolutionäre Sprengkraft steckt in ihrer Verweigerung?

Regie: Simon Möllendorf
Dramaturgie: Caroline Rohmer
Bühne, Kostüm, Video: Lin Nan Zhang
Mit: Annemarie Falkenhain, Sam Michelson

Die Blauen gegen die Grünen

Zur Vorbereitung auf das Event "Die Blauen gegen die Grünen" sei allen, die dorthin kommen wollen, folgende drei Dinge mitgeteilt:

1. Die "Blauen gegen die Grünen" sind keine (aber natürlich trotzdem eine, keine Sorge) Performance. Es ist ein Spiel. Ein Schlachtenpiel. Spiel und Schlacht - geht das überhaupt? Findet es heraus!

2. Ihr solltet keine Brillen und / oder Stöckelschuhe und / oder Deutschlandfahnen tragen. Wenn eines dieser Dinge zutrifft, bitte Zuhause lassen oder ablegen können (z.B. Schuhe ausziehen, Fahne auf
den Balkon hängen etc...) und im Zweifel Kontaktlinsen tragen.

3. Die Legende der Blauen gegen die Grünen sollte vor Beginn verinnerlicht werden: Es geht um die mystische Vereinigung von fünf, ursprünglich zusammengehörigen Objekten, nämlich Klein a, die kleine Portion Pommes, die verbogenen Hanteln, das Käsesandwich und die Spule. Diese fünf Artefakte müssen wieder vereinigt werden. Unglücklicherweise ist eben gerade zu dieser Zeit immerwährender
Krieg entbrannt in dem zwei Fraktionen danach trachten, die Macht der geheiligten Artefakte für sich zu nutzen - Die Blauen gegen die Grünen. Der Krieg wird ausgefochten und wie es ausgeht, nunja....

Ein Projekt von Christopher Grausam, Tilman Au!-Müller, Arne Selassi

Glasaugenblicke aus dem Wald heraus

Wenn er die Augen schließt, sieht er die Stadt. /
Die Steppe blickt aus ihm, wenn er sie aufschlägt.

Das große ROM, Wiege unserer Welt: Titus Andronicus kehrt vom Krieg gegen die fremden Goten zurück. Die Gefangenen werden verfüttert an die Zivilisationsmaschine ROM, denn das Reich, gebaut auf den Toten, soll fortbestehen. Doch die Goten wollen so einfach nicht untergehen. Über Shakespeares brutalster aller Rachetragödien thront als ‚unheilbare Wunde’ Lavinia, die vergewaltigte Tochter von Titus, ihre Zunge und Arme abgeschnitten. Sie ist das unsichtbare Kunstwerk, das schwarze Loch, das ROM ins Nichts weist.

Mit Shakespeares Groteske - weithin bekannt als sein schlechtestes Stück – und Heiner Müllers ANATOMIE TITUS wagen wir einen Blick auf das grausame Fundament unserer Zivilisation. An der Schwelle zwischen Tanz und Theater, Wachen und Traum, Mensch und Tier blicken uns Glasaugen an, die vielleicht unsere eigenen sind. Sieh Markus, ach, schau sie an!

Schauspiel: Johanna Franke, Lili Ullrich, Oliver Lau
Tanz: Orla McCarthy, Finn Lakeberg, Max Schumacher
Musik: Carlo Eisenmann, Jakob Fritz
Regie: Jan Philipp Stange
Bühne: Laura Robert
Dramaturgie: Björn Fischer
Komposition: Richard Millig
Kostüm: Juliana Cuellar Parra
Ausstattung: Anja Schäfer, Wiebke Schmitt
Regieassistenz: Baris Akman

studionaxos-guten-morgen-du-schoene-credit-carolin-millner

Guten Morgen du Schöne

- nach Protokollen von Maxie Wander

Ich frage mich manchmal: Was für eine Gesellschaft bauen wir eigentlich auf?

Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber
wo ich bin, will ich nicht bleiben, aber
die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber
die ich kenne, will ich nicht mehr sehen, aber
wo ich lebe, da will ich nicht sterben, aber
wo ich sterbe, da will ich nicht hin:
Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin.
- Thomas Brasch

„Mich interessiert, wie Frauen ihre Geschichte erleben, wie sie sich ihre Geschichte vorstellen. Vielleicht ist dieses Buch nur zustande gekommen, weil ich zuhören wollte.“ – Maxie Wander

Mit: Philipp Engelhardt, Simone Müller, Sebastian Volk, Judith Zykan
Regie: Carolin Millner
Dramaturgie: Fee Römer
Bühne: Nils Wildegans
Kostüme: Maylin Habig
Organisation: Nina Koch